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Dr. Astrid Polak
Dr. Tina Aggermann
Augenerkrankungen
Diagnose und Behandlung von Netzhauterkrankungen


Sicht des gesunden Auges

AMD (Altersbedingte Maculadegeneration)
Die altersbedingte Maculadegeneration (AMD) ist eine Erkrankung, welche die Netzhaut im hinteren Bereich des Auges - am sogenannten "gelben Fleck" (Makula lutea)- angreift, wo auch die Stelle des schärfsten Sehens ist ...

Die Erkrankung betrifft meist Menschen die älter als 50 Jahre alt sind. Risikofaktoren sind eine entsprechende familiäre Veranlagung, Rauchen, Ernährung, Übergewicht, ethnische Herkunft und Geschlecht.


AMD - Altersbedingte Makuladegeneration

Erste Symptome sind zumeist verschwommenes und/oder verzerrtes Sehen im Zentrum des Gesichtsfeldes, wodurch Lesen und das Erkennen von Personen schwieriger wird. Mithilfe des sogenannten Amsler Tests können auch Sie zuhause ein verzerrtes Sehen erkennen:

Wenn Sie zum Lesen eine Lesebrille benötigen, wird diese aufgesetzt, ein Auge abgedeckt, und mit dem offenen Auge ein Gittermuster mit einem Punkt in der Mitte betrachtet. Fixieren Sie bitte den Punkt in der Mitte und achten Sie darauf, ob alle Linien der Gitterstruktur gerade sind. Der Test wird mit dem zweiten Auge wiederholt. Wenn Sie mit einem Auge den Punkt in der Mitte nicht sehen, fehlende Gitteranteile bemerken, Kästchen unterschiedlich groß wahrnehmen, die Linien verbogen oder verzerrt wahrnehmen, sollte umgehend eine Augenuntersuchung bei uns erfolgen.

Eine Heilung der Erkrankung ist nach derzeitigem Stand der Wissenschaft nicht möglich. In vielen Fällen kann aber eine rechtzeitige Therapie das Fortschreiten verlangsamen oder zum Stillstand bringen. Die AMD ist in Österreich die häufigste Erblindungsursache, wobei allerdings auch bei den schweren Verläufen das periphere Sehen (aus dem Augenwinkel sehen) und damit die Orientierung im Raum fast immer erhalten bleibt.

Es wird zwischen einer "trockenen" und einer "feuchten" AMD unterschieden.
Die trockene AMD verursacht in aller Regel weniger Funktionseinbußen für den Patienten. Am gelben Fleck kommt es meist langsam zu Einlagerungen von Stoffwechselabfallprodukten, Zellschädigung und Zelluntergang. Etwa 80 % der betroffenen Patienten haben die trockene Form der AMD. Die Therapie besteht derzeit in Vermeidung von Nikotin und übermäßiger Lichtexposition, sowie die Einnahme von Vitaminen und Spurenelementen (Vitamin C, Vitamin E, Lutein, Zeaxanthin, Zink, Omega 3 Fettsäuren).

Aus einer trockenen Makuladegeneration kann jedoch jederzeit eine feuchte AMD entstehen. Die feuchte AMD führt meist zu einer raschen Sehminderung. Der Körper bildet neue Blutgefäße in der Netzhaut im Bereich des gelben Flecks im Bestreben den Abtransport der liegen gebliebenen Abfallprodukte zu verbessern. Nach derzeitigem Wissensstand ist der wichtigste Botenstoffe dieser Blutgefäßbildung der Gefäßwachstumsfaktor "VEGF" (engl. vascular endothelial growth factor).

Neue, unausgereifte und teilweise undichte Blutgefäße wachsen somit unter den gelben Fleck. Hier kann die austretende Gewebsflüssigkeit zu einer Netzhautschwellung fuhren und die Netzhaut weiter schädigen. Großflächige Vernarbungen des gelben Fleckes können entstehen.

Mittels Laser kann hier eine gezielte Gefäßverödung erfolgen. Eine weitere Therapie besteht derzeit in der Hemmung der Botenstoffe, welche dieses Gefäßwachstum im Körper anregen. Ein sogenannter "Anti-VEGF" (ein Antikörper gegen VEGF) wird in den Glaskörper (gelartige, durchsichtige Substanz, welche das Auge füllt) injiziert, um die Gefäßbildung zu reduzieren/verhindern.

Regelmäßige OCT-Untersuchungen sind wichtig, um eine kurzfristige Therapie einleiten zu können.


Diabetes
auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung.


diabetisches Makulaödem

Typ 1 Diabetes oder "juveniler Diabetes" beginnt meist im Kindes- oder Jugendalter. Körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper) zerstören die insulinbildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, welche dann zu wenig oder gar kein Insulin erzeugen kann.

Typ 2 Diabetes oder "Altersdiabetes" beginnt meist erst im Erwachsenenalter.
Körperzellen entwickeln eine verminderte Empfindlichkeit auf Insulin und können den Blutzucker nicht mehr richtig aufnehmen. Man spricht von der sogenannten Insulinresistenz. In der Folge produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin. Die insulinproduzierenden Zellen sind durch die jahrelange Überproduktion von Insulin "erschöpft". Es kommt zum Insulinmangel und der Entwicklung erhöhter Blutzuckerwerte. Auch jüngere Menschen können an Typ-2-Diabetes erkranken.

Schäden der Netzhaut gehören zu den häufigsten Folgeerkrankungen des Diabetes. Durch hohen Blutzuckerspiegel kommt es zu einer Schädigung der kleinen (kapillaren) Gefäße der Netzhaut. Ein eventuell zusätzlich erhöhter Blutdruck verstärkt diesen Prozess.

Dies führt zur Bildung kleiner Ausstülpungen oder Bläschen an den Kapillargefäßen, sogenannte Mikroaneurysmen. Diese können ebenso platzen wie die vorgeschädigten Blutgefäße, und zu Netzhautblutungen führen. In diesem Stadium der sogenannten nicht-proliferativen oder Hintergrund-Retinopathie merkt der Betroffene meist noch nichts von der Netzhautschädigung, weshalb die Augenuntersuchung so wichtig ist.

Im fortgeschrittenen Stadium der Komplikation, der sogenannten proliferativen Retinopathie, kommt es zu einer Blutgefäßneubildung in der Netzhaut. Der Körper bildet neue, unausgereifte und teilweise undichte Blutgefäße (Proliferative Neovaskularisation) im Bestreben, die Netzhaut mit Sauerstoff und Nährstoffe zu versorgen.

Hier kann Gewebsflüssigkeit austreten und zu einer Netzhautschwellung führen. Blutungen aus den undichten Gefäßen der Netzhaut können eine Glaskörperblutung bewirken, die das Sehvermögen massiv beeinträchtigen kann.
Im Endstadium bilden sich Narben und Bindegewebsstränge, welche fest mit der oberen Schicht der Netzhaut verwachsen. Im Laufe der Zeit schrumpfen die Bindegewebsstränge und ziehen damit an der oberen Netzhautschicht (Traktionen). Dies kann zu einer Netzhautablösung führen.

Die möglichst optimale Einstellung des Stoffwechsels ist der Schlüssel zur Vermeidung eines Netzhautschadens. Daneben sind Bewegung, Gewichtsreduktion bzw. -normalisierung, Rauchentwöhnung, Blutzuckerverbesserung, Blutdruckverbesserung, Senkung bzw. Normalisierung erhöhter Blutfettwerte sowie, falls indiziert, Hemmung der Blutgerinnung nötig.

Bei einer vorliegenden Netzhautschwellung besteht derzeit die Möglichkeit je nach Örtlichkeit, die betroffenen Netzhautareale mit einer Laserbehandlung zu reduzieren. Mittels Laser werden undichte Gefäße der Netzhaut verödet, um eine weitere Gefäßneubildung zu vermeiden.
Bei Gefäßneubildungen und Netzhautschwellungen muß eventuell auch ein sogenannter "Anti-VEGF" (ein Antikörper gegen VEGF) in den Glaskörper (gelartige, durchsichtige Substanz, welche das Auge füllt) injiziert werden, um die Gefäßbildung zu reduzieren/verhindern.

Die "Anti-VEGF" Therapie zielt auf die Hemmung der Botenstoffe, die dieses Gefäßwachstum im Körper anregen. Bei großflächigen Netzhautschäden muss die Laserbehandlung auf die ganze Netzhaut ausgeweitet werden und über mehrere Sitzungen verteilt, erfolgen.
Netzhautdefekte und Netzhautdegenerationen
Netzhautdefekte wie Netzhautrisse oder -löcher werden meist mit Laser- oder bei größeren Defekten mit Kältekoagulation behandelt, um die Netzhaut an die Unterlage "anzuschweißen".

Dies ist notwendig, da ein unbehandelter Netzhautriß eventuell eine Netzhautablösung verursachen kann, wenn Flüssigkeit vom Glaskörperraum aus hinter die Netzhaut gelangt und diese von ihrer Unterlage abhebt. Nicht jeder Defekt in der Netzhaut bedarf einer Behandlung.

Bei einer Netzhautablösung wird eine operative Behandlung notwendig.
Netzhautdefekte und Netzhautablösungen können unter anderem folgende Symptome verursachen: Blitze oder Rußregen (viele schwarze Punkte), ein "Vorhang", dunkle Schleier oder Schattensehen sowie plötzlicher ganzer oder teilweiser Sehverlust


Netzhautablösung

Beim Auftreten der oben erwähnten Symptome sollten Sie so rasch wie möglich unsere Ordination oder eine Augenambulanz aufsuchen.
Der graue Star (Katarakt)
ist eine normale Alterserscheinung des Auges, bei der es zu einer Trübung der Linse kommt. Diese Trübung führt dazu, dass das gesehene Bild immer mehr an Schärfe verliert. Zunächst könnten Sie eventuell Schwierigkeiten beim Fahren in der Nacht und bei wechselnden Lichtverhältnissen bemerken, gesteigerte Blendungsempfindlichkeit, Lesen wird schwieriger, Farben können nicht korrekt wahrgenommen werden und/oder die Brillenglasstärke wechselt häufig.


beginnender Katarakt - Grauer Star

Wenn der Grauer Star nicht operiert wird könnte er so weit fortschreiten, dass nur noch hell und dunkel unterschieden werden kann. Dies wird in Österreich nur äußerst selten beobachtet. Durch Erkrankungen, Unfälle oder vorangegangenen Augenoperationen kann es auch in jungen Jahren zu der Entwicklung eines Grauen Stars kommen. Zur genauen Beurteilung des Grauen Stars wird die Pupille mittels Augentropfen erweitert.


fortgeschrittener Katarakt - Grauer Star


Der grüne Star (Glaukom)
Der grüne Star wird auch Glaukom genannt und ist ein Überbegriff einer Erkrankungsgruppe bei der es zu einer Schädigung des Sehnervs kommt. Risikofaktoren sind ein erhöhter Augeninnendruck, Alter, Verletzung oder angeborene Entwicklungsstörungen, geringe Hornhautdicke, Diabetes, familiäre Vorbelastung, sowie niedriger oder schwankender Blutdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche oft mit einer schlechten Durchblutung des Sehnervs einhergehen.


beginnender grüner Star - Glaukom

Die Schädigung des Sehnervs entsteht durch einen Verlust der Sehnervenfasern, welche das Auge mit dem Gehirn verbinden. Dies hat zur Folge, dass im Gesichtsfeld (der bei starrem geraden Blick wahrgenommener Ausschnitt des Raumes) Ausfälle entstehen können. Dies passiert sehr langsam und zumeist ohne jegliche Schmerzen, so dass der betroffene Patient selbst zunächst keine Sehprobleme wahrnimmt.


fortgeschrittener grüner Star - Glaukom

Da der Grüne Star die zweithäufigste Erblindungsursache in Österreich darstellt, wird ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenfacharzt empfohlen. Bei den Glaukom -Vorsorgeuntersuchungen könne wir Ihnen neben einer gründlichen Augenuntersuchung mit Augeninnendruck-Messung unter anderem noch folgende Spezialuntersuchungen anbieten:
  • Vermessung des Sehnervenkopfes und der Nervenfaserschichtdicke an der Netzhaut (Optische Kohärenztomographie - OCT )
  • Gesichtsfeldmessung
  • Tagesdruckkurve (mehrmalige Augeninnendruckmessung zu verschiedenen Tageszeiten)
  • Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)
  • Photodokumentation des Sehnervkopfes
Das Trockene Auge (Keratokonjunktivitis sicca)
Ein gesundes Auge ist stets mit einem Tränenfilm überzogen, der es vor dem Austrocknen schützt und mit Nährstoffen versorgt. Ohne Tränen würden die Zellen der Hornhaut und Bindehaut eintrocknen und die Sehfähigkeit beeinträchtigt werden. Auch gleicht die Flüssigkeit kleine Unebenheiten der Hornhaut aus und sorgt so für eine klare Sicht. Um eine kontinuierliche Versorgung des Auges zu gewährleisten, wird dieser Film permanent von verschiedenen Drüsen am Lidrand und in der Augenoberfläche nachproduziert.

Der Tränenfilm ist aus 3 Schichten aufgebaut: Lipid, wässrig (besteht zu 98 % aus Wasser) und Schleim. Beim trockenen Auge ist jedoch nicht zwingend zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden, sondern das Gleichgewicht der Anteile des Tränenfilms ist meistens gestört. Dadurch kann der Tränenfilm nicht stabil an der Augenoberfläche anhaften.

Eine Vielzahl von Symptomen kann auftreten: Fremdkörper- oder Trockenheitsgefühl, Augenbrennen, kratzendes Gefühl, juckende Augen, Druckgefühl, Schweregefühl der Lider ("müde Augen”), Lichtempfindlichkeit, tränende Augen, Rötung der Augen, "Film” vor den Augen, verschwommenes oder unscharfes Sehen.

Meistens merken Sie als Patient, dass die Augen "tränen" (was paradox erscheint wenn Ihnen die Diagnose "Trockenes Auge" gestellt wurde). Als Reaktion auf die ungenügende Befeuchtung durch den instabilen Tränenfilm werden vermehrt Tränen produziert. Da diese Tränenflüssigkeit aber nicht die richtige Zusammensetzung hat, haftet Sie nicht gut an der Augenoberfläche und "rinnt" herunter.

Ursachen des Trockenen Auges sind vielfältig. Störungen der Tränensekretion oder der mangelhafte Aufbau des Tränenfilms können hormonell (Schilddrüse, Wechseljahre, Pille) bedingt sein, oder durch Rheumatische Erkrankungen, Autoimmunkrankheiten, Zuckerkrankheit, Hautkrankheiten, Mangelzustände (Vitamin A), Toxische Faktoren (Alkohol), schlecht angepasste oder zu lange getragene Kontaktlinsen, trockene Luft durch Klimaanlagen oder Zentralheizung, Zigarettenrauch, Staub, Ozon, UV-Licht und vermehrte Bildschirmarbeit.

Therapeutische Möglichkeiten sind unter anderem die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, Vermeiden von rauchiger Umgebung, Optimierung eines Bildschirmarbeitsplatzes (Beleuchtung, Belüftung, Arbeitspausen), bewusstes Blinzeln, Augenkompressen, Tränenersatzmittel, Augenbäder, geeigneter Sehbehelf, eventuell auch Neuverordnung eines Sehbehelfes (Brille, Kontaktlinse), Lidrandhygiene (spezielle Reinigungsmittel), Akupunktur, Verschluss der tränenableitenden Wege, und in sehr schweren Fällen operative Maßnahmen.  

Wir beraten Sie und verordnen die geeigneten Augentropfen, Augengels oder Augensalben, die je nach Beschwerdebild individuell und nach Jahreszeit zusammengestellt werden. Grundsätzlich gilt:  möglichst keine Konservierungsmittel, da diese die Hornhaut langfristig zusätzlich schädigen können.